An diese Familien richtet sich das Hausbesuchsangebot plus (HB plus). Mit dem Programm unterstützen wir belastete Familien möglichst präventiv in ihrer Betreuungs-, Erziehungs- und Sozialisationsfunktion. Das Ziel ist, trotz schwieriger Voraussetzungen eine starke Eltern-Kind-Beziehung aufzubauen. Aber auch Entwicklungsauffälligkeiten bei den Kindern zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen. Langfristig strebt das Programm die Chancengleichheit der Kinder beim Schuleintritt an.

Teilnehmende Familien

Motivation

Die Teilnahme am Hausbesuchsangebot plus ist freiwillig. Ein Ausstieg ist somit jederzeit möglich. Darauf aufmerksam gemacht werden die Familien beispielsweise durch Hebammen, Pädiater:innen, Berater:innen Frühe Kindheit, Mitarbeitenden in Geburtsspitälern oder Sozialdiensten. Bei einem unverbindlichen Gespräch mit der Mütter- und Väterberatung erhalten Eltern jederzeit Antworten auf ihre Fragen und vertiefte Informationen zum Angebot.

Ausschluss: Familien, bei denen ein Abklärungsauftrag der KESB wegen einer Gefährdungsmeldung im Gange ist, eine behördliche Kindesschutzmassnahme angeordnet wurde oder eine freiwillige Kindesschutzmassnahme vorliegt, können für das Programm nicht berücksichtigt werden.

Teilnehmende Gemeinden

Am Hausbesuchsangebot plus können Familien, deren Wohngemeinde einen entsprechenden Leistungsvertrag mit der Mütter- und Väterberatung abgeschlossen haben, teilnehmen. Zurzeit sind dies die folgenden Gemeinden:

  • Partizipierende Gemeinden
    • Belp
    • Bleiken
    • Bremgarten
    • Brenzikofen
    • Burgdorf
    • Erlach
    • Frauenkappelen
    • Gals
    • Gampelen
    • Heimiswil
    • Herblingen
    • Herzogenbuchsee
    • Ins
    • Ittigen
    • Kirchlindach
    • Linden
    • Meikirch
    • Münchenbuchsee
    • Müntschemier
    • Oberdiessbach
    • Oeschenbach
    • Spiez
    • Vinelz
    • Wohlen
    • Worb
    • Worben

Alternativ können Gemeinden auch Kostengutsprachen für einzelne Fallsituationen sprechen.

Möchten Sie als Gemeinde am Hausbesuchsangebot plus teilnehmen? Wir stellen Ihnen das Angebot und die mögliche Umsetzung gerne unverbindlich vor. Kontaktieren Sie uns: hbplus@mvb-be.ch

Leistungen

Im Hausbesuchsangebot plus werden Eltern engmaschig und praxisnah angeleitet, die individuellen und altersgemässen Bedürfnisse ihres Kindes zu erkennen und damit umzugehen. Die Begleitung findet in der Regel wochentags zu Hause und via (Video-)Telefon statt – bei Bedarf (in Ausnahmen) auch samstags und abends.

Das Angebot dauert maximal 25 Monate. Es beginnt idealerweise bei Geburt des Kindes und ist in drei Phasen gegliedert:

MVB_HBplust_Phasen
Übertritt ins Regelangebot

Sollten die Aufnahmekriterien für das Hausbesuchsangebot plus nicht erfüllt sein, können sich Familien im Regelangebot der Mütter- und Väterberatung beraten lassen. Es entstehen keine Schnittstellenkosten. Ebenso können Familien im Anschluss an Phase 3 das Regelangebot kostenlos nutzen, um weitere Fragen zu klären und bei Bedarf die Themen aus dem HB plus zu festigen.

Bericht und Evaluation

Die Mütter- und Väterberatung erstattet der Gemeinde nach jeder Angebotsphase Bericht über die erbrachten Leistungen und erreichten Ziele.

Kosten

Kosten

Bei Familien mit Status «N, F und B» oder für geflüchtete Personen, die vom Asylsozialdienst unterstützt werden und vorläufig aufgenommene Ausländer:innen kommt der Kanton Bern vollständig für die Kosten auf.

MVB_HBplust_Kosten

Begleitung

Begleitet werden die Familien von speziell ausgebildeten Berater:innen Frühe Kindheit. Unsere lösungs- und ressourcenorientierten Beratungen basieren auf aktuellem Fachwissen. Wir bieten den Eltern Antworten zu Ihren Fragen, Informationen und Praxisanleitung. Als Instrument in der Entwicklungspsychologischen Beratung nutzen wir auf Wunsch und zur Stärkung der elterlichen Kompetenzen das Videofeedback. Diese Methode unterstützt die Eltern, die Zeichen ihres/r Kindes/r genau wahrzunehmen, zu verstehen und entsprechend zu handeln.

Um sprachliche oder kulturelle Hürden zu überwinden, werden bei Bedarf Brückenbauer:innen hinzugezogen. Sie übersetzen in die Sprache der Familien und erleichtern ihnen den Zugang z. B. zu anderen Angeboten, zu Freizeitaktivitäten usw.

Anmeldung durch Fachpersonen

Fachpersonen wie Hebammen, Ärztinnen und Ärzte, Sozialdienste, regionale Partner:in u.a., füllen bitte das hinterlegte Anmeldeformular aus. Die Anmeldung durch Sie erfolgt nach vorgängiger Rücksprache und dem Einverständnis der Eltern. 

Weitere Informationen erhalten Eltern hier.