Für vulnerable Familien

Hier kommt das Hausbesuchsangebot plus (HB plus) zum Zug: Während 25 Monaten werden die Familien zuerst intensiv und dann mit abnehmender Intensität begleitet und dabei unterstützt, eine starke Eltern-Kind-Beziehung aufzubauen, die Elternkompetenzen zu stärken und den Kindern damit auch einen guten Start in das Schulsystem zu ermöglichen. Das Angebot richtet sich an Familien, die Unterstützung suchen und ist entsprechend freiwillig.

Die Kosten werden durch die Wohnsitzgemeinden (zu 2/3) und durch den Kanton (zu 1/3) getragen. Der Kanton trägt zudem die vollen Kosten für Familien aus dem Asylbereich und die gesamten indirekten Kosten.

Elternstimmen zum HB plus

Motivation

«Wir bedanken uns bei der Mütter-Vaterberatung. Die Beraterin begleitete die letzten zwei Jahre unsere Familie und hat einen tollen Job gemacht. Sie half meiner Frau bei der Integration und dem Zurechtkommen mit der Schweizer Kultur. Sie hat meinen Kindern sehr geholfen, sich gut zu integrieren. Wir als Familie konnten sehr viel lernen und als Familie gute Fortschritte machen.»

«Es war immer schön, hilfreich und informativ mit der Beraterin. Ich würde sie jeder Familie weiterempfehlen und habe sie sehr geschätzt.»

Angebotsinhalt und Zusammenarbeit

Das HB plus dauert 25 Monate und ist in drei Phasen gegliedert. Nach Abschluss des Programms steht den Familien bei Bedarf weiterhin das Grundangebot der Mütter- und Väterberatung (MVB) zur Verfügung.

Phase 1: In der Phase wird abgeklärt, ob das HB plus wirklich Sinn macht.

Phase 2: In der Phase wird die Familie intensiv begleitet und arbeitet mit der Beratungsperson der MVB an den in der Phase 1 gesetzten Ziele.

Phase 3: Die Abstände zwischen den Besuchen werden grösser. Gelerntes wird vertieft und die Anwendung geübt.

Zentral:

  • Das Programm wird nur weitergeführt, wenn die Familie dieses auch wirklich braucht. Falls sich zeigt, dass eine Familie auch gut im Grundangebot der MVB betreut werden kann, wird das Programm beendet. 
  • In jeder Phase wird mit den Familien an gemeinsam vereinbarten konkreten Zielen gearbeitet.
  • Nach jeder Phase erhält die:der Auftraggeber:in (Gemeinde oder reg. Partner) mit der Rechnung einen kurzen Bericht über die Phase und die Ziele der nächsten Phase.
MVB HBplus 3-Phasen-Modell

Begleitung durch Berater:innen Frühe Kindheit und Brückenbauer:innen

Begleitet werden die Familien von Berater:innen Frühe Kindheit der MVB. Unsere Beratenden sind Pflegefachpersonen, Hebammen, Kindheitspädagog:innen oder Sozialpädagog:innen. Sie haben Weiterbildungen absolviert wie das CAS Entwicklungspsychologische Beratung oder das Nachdiplomstudium zur Mütter- und Väterberater:in bzw. neu zur:m Berater:in Frühe Kindheit HFP. Unser Angebot ist auf Deutsch und Französisch erhältlich. Zudem beraten die Berater:innen in diversen weiteren Sprachen. Wir sind für Eltern aus allen Kulturkreisen zuständig. Bestehen sprachliche oder kulturelle Hürden, überwinden wir diese mit Hilfe von unseren Brückenbauer:innen (Dolmetscher:innen für Sprache und Kultur).

Unsere Arbeitsweise im HB plus

  • Unsere Beratungen basieren auf aktuellem Fachwissen und den Grundlagen der entwicklungspsychologischen Beratung. Sie sind lösungs-, ressourcen-, systemisch- und subjektorientiert. Wir orientieren uns dabei am humanistischen Menschenbild und in der Gesprächsführung an den Grundsätzen von Carl Rodgers. Eine genderreflektierte Haltung und die Berücksichtigung von Diversität sind für uns selbstverständlich.
  • Wir bieten den Eltern Antworten zu ihren Fragen, Informationen und Praxisanleitung.
  • Videofeedback unterstützt die Eltern, die Zeichen ihres/r Kindes/r genau wahrzunehmen, zu verstehen und entsprechend zu handeln.
  • Die Zeit zwischen den Besuchen dient dazu, Besprochenes zu üben und am nächsten Treffen zu vertiefen.

Ihre Gemeinde möchte das HB plus nutzen?

Budget reservieren und mitmachen! Damit bei Bedarf Familien rasch in das Programm aufgenommen werden können, ist es sinnvoll, wenn Ihre Gemeinde einen Budgetposten für das HB plus reserviert.

  • Hat sich Ihre Gemeinde entschieden, HB plus anzubieten? Bitte melden Sie sich unter hbplus@mvb-be.ch.
  • Brauchen Sie weitere Informationen zum HB plus? Wir helfen gerne: hbplus@mvb-be.ch.

Alle Gemeinden, die uns schon gemeldet haben, dass sie am HB plus teilnehmen, werden nachfolgend aufgeführt:

  • Teilnehmende Gemeinden
    • Belp
    • Bleiken
    • Bremgarten
    • Brenzikofen
    • Burgdorf
    • Erlach
    • Frauenkappelen
    • Gals
    • Gampelen
    • Heimiswil
    • Herblingen
    • Herzogenbuchsee
    • Ins
    • Ittigen
    • Kehrsatz
    • Kirchlindach
    • Linden
    • Meikirch
    • Münchenbuchsee
    • Müntschemier
    • Oberdiessbach
    • Oeschenbach
    • Spiez
    • Thun
    • Vinelz
    • Wohlen
    • Worb
    • Worben

Familien anmelden

  • Möchten Sie eine Familie für das HB plus anmelden? Bitte füllen Sie nach Rücksprache respektive nach Einwilligung der Eltern.  
Zum Anmeldeformular
 
  • Selbstverständlich dürfen Familien auch ohne teilnehmende Gemeinde bei uns angemeldet werden. Wir kontaktieren die entsprechende Gemeinde, falls das HB plus für eine Familie wichtig wäre.
  • Sehen wir bei unseren Beratungen Familien, für die das HB plus möglicherweise sinnvoll wäre, nehmen wir mit den am HB plus teilnehmenden Gemeinden Kontakt auf. Falls es der Zeitfaktor zulässt, würden wir auch mit noch nicht teilnehmenden Gemeinden den Kontakt suchen.
  • Nach dem Eingang einer Anmeldung nehmen wir mit der Gemeinde oder dem zuständigen regionalen Partner Kontakt auf. Wenn das grundsätzliche Einverständnis für die Begleitung der Familie vorliegt, bestätigen wir die wichtigsten Eckwerte (Kosten, Abbruchmöglichkeiten, Berichterstattung) in einem E-Mail. Zudem finden Sie die Eckwerte auf dieser Webseite. Wichtig: Die erste Phase dient der intensiven Abklärung. Sie ist verhältnismässig günstig und falls sich das HB plus nicht eignet, werden keine weiteren Kosten in Rechnung gestellt!

Kosten

Für Familien in Zuständigkeit der regionalen Partner übernimmt der Kanton die vollen Kosten. Die regionalen Partner wie zum Beispiel SRK; ORS, Asyl BEO, Berner Jura, Heilsarmee usw. verfügen über ein Kontingent an HB plus-Plätzen, das sie nutzen können.

Die direkten Sach- und Personalkosten werden in Pauschalen angegeben, wobei der Kanton einen Drittel übernimmt und zwei Drittel die Wohngemeinde.

Der Kanton trägt ausserdem die ganzen indirekten Kosten.

 Anteil Gemeinde 2/3Anteil Kanton 1/3
Phase 1750375
Phase 230001500
Phase 320001000
Total57502875


Bis Ende 2024 wird noch nach dem alten Modell mit Kostendach und effektiven Stunden abgerechnet. Bei Fragen dazu wenden Sie sich bitte an: hbplus@mvb-be.ch

Abschluss, Abbruch oder Austritt

In folgenden Fällen wird das Programm vorzeitig beendet:

Wenn das HB plus für die Familie nicht mehr geeignet oder notwendig ist:

  • Wenn die Familie nicht mehr teilnehmen will. Das Programm kann auch nicht als Massnahme im Rahmen einer Kindesschutzsituation verfügt werden.
  • Wegzug aus der Gemeinde

Möchte die Gemeinde aus dem HB plus aussteigen, genügt eine Information per E-Mail. Familien, die bereits im Programm sind, können dieses noch abschliessen.

Wird das Programm vorzeitig beendet, werden für noch nicht gestartete Programmphasen keine Kosten in Rechnung gestellt.

Fragen und weitere Informationen?