Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe, die der Säugling in den ersten Lebensmonaten braucht. Mit ihren Immun- und Abwehrstoffen schützt sie das Kind vor Infektionen. Zudem ist sie kostengünstig und immer in der richtigen Temperatur verfügbar.
Das Kompetenzzentrum Stillförderung Schweiz beantwortet in einem FAQ alle wichtigen Fragen zum Stillen und zur Säuglingsernährung. Selbstverständlich beraten wir Sie bei komplexeren Fragen ganz individuell und persönlich.
Der richtige Zeitpunkt für den Start der Beikost liegt im Alter von 4 bis 6 Monaten. Entscheidend ist der Entwicklungsstand Ihres Kindes. Die meisten Babys zeigen ihr Interesse am Essen der Familienmitglieder, indem sie erwartungsvoll den Mund öffnen und nach Lebensmitteln greifen. Zudem werden sie durch Mutter- oder Säuglingsmilch oft alleine nicht mehr satt oder die Gewichtszunahme kann stagnieren. Lassen Sie Ihrem Kind die nötige Zeit und achten Sie auf seine Signale – so kann es seine Lust am Essen im eigenen Rhythmus entdecken.
Butter enthält Milchfett, das in der Babynahrung meist genügend enthalten ist. In pflanzlichen Ölen sind Fettsäuren wie etwa Omega-3 vorhanden, die für den Körper unentbehrlich sind. Mischen Sie daher ein bis zwei Teelöffel Öl unter den Brei. Eine optimale Mischung an Fettsäuren bietet das Rapsöl. Ebenfalls empfohlen sind Oliven-, Walnuss-, Lein-, Soja- und Weizenkeimöl.
Eine Ernährung ohne Fleisch ist im Babyalter gut möglich, wenn wichtige Nährstoffe wie Eisen und B-Vitamine aus anderen pflanzlichen und tierischen Quellen angeboten werden. So kann Ihr Kind z.B. seinen Eisenbedarf aus Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, grünem Gemüse und gemahlenen Nüssen decken. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Vitamin C die Aufnahme von pflanzlichem Eisen verbessert, da der Körper dieses schlechter aufnehmen kann als tierisches Eisen. In einer persönlichen Beratung besprechen wir gerne mit Ihnen die wichtigsten Punkte im Speiseplan Ihres Kindes.
Je jünger ein Kind ist, umso stärker wirkt sich ein Nährstoffmangel auf seine geistige und körperliche Entwicklung aus. Für sein Wachstum braucht es genügend Energie, Eiweiss und weitere wichtige Nährstoffe. Dieser Bedarf kann durch eine Kombination aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln am besten gedeckt werden. Es braucht also ein grosses Ernährungswissen, wenn der Speiseplan auf nur pflanzliche Nahrung beschränkt wird. Daher ist eine vegane Ernährung im Baby- und Kleinkindalter nicht empfohlen.
Wenn Sie Ihr Kind dennoch vegan ernähren möchten, bedarf es eine gute Planung bei einer qualifizierten Ernährungsberatung und regelmässige ärztliche Labor-Kontrollen. Gerne zeigen wir Ihnen im persönlichen Gespräch im Detail auf, worauf im Babyalter zu achten ist auf dem Weg zu einer pflanzenbasierten Lebensweise.
Die Fachgesellschaften empfehlen ganz einfach Hahnenwasser. In der Schweiz wird das Trinkwasser laufend geprüft. Es ist von sehr guter Qualität, jederzeit verfügbar und ohne Abkochen aus dem fliessenden Kalt-Wasserhahn verwendbar. Leider sind viele Instant-Tees für Babys im Handel. Sie enthalten den Zweifachzucker Isomaltulose. Dieser gilt als «zahnfreundlich», aber das Baby gewöhnt sich rasch an den süssen Geschmack.
Ihre Tochter interessiert sich zunehmend für das Essen der anderen Familienmitglieder. Der gewohnte Brei wird langweilig, sie möchte Neues ausprobieren. Gerne darf sie Nahrungsmittel probieren wie weiche Früchte, weich gekochtes Gemüse, Kartoffeln, Teigwaren, Fisch oder gehacktes Fleisch. Achten Sie zudem darauf, dass Sie das nun fehlende Öl aus dem Gemüsebrei weiterhin untermischen. Meiden Sie wegen der Verschluckungsgefahr klein geschnittenes Fleisch und Hartes oder Rundes wie Nüsse, rohe Wurzelgemüse, ganze Traubenbeeren oder Oliven.
Die Nieren des Kindes unter 1-jährig sind noch nicht voll ausgereift und werden durch zu viel Salz belastet. Isst Ihr Kind nun am Familientisch mit, darf nur sehr sparsam oder gar nicht gesalzen werden. Als Kompromiss würzt in dieser Zeit jeder sein Essen selbst nach – idealerweise mit jodiertem und fluoridiertem Speisesalz.
Honig ist ein hochwertiger Naturstoff mit vielen guten Eigenschaften. Bei der Verarbeitung können vereinzelt Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum in den Honig gelangen. Der unreife Darm des Säuglings kann sich noch nicht ausreichend gegen die Keime wehren. Sie können eine Vergiftung auslösen, die im schlimmsten Fall zum Tode führt. Schützen Sie daher Ihr Kind, indem Sie im ersten Lebensjahr auf Honig verzichten.
Die schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie empfiehlt, alle Arten von Käse wie Hart-, Weich-, Rahm- oder Hüttenkäse erst ab dem ersten Lebensjahr zu geben, da der Eiweiss- und teilweise der Salzgehalt hoch ist. Dadurch werden die noch unreifen Nieren des Kindes belastet.
Ihr Kind kann seinen Energie- und Nährstoffbedarf nun zunehmend aus fester Nahrung decken. Milch und Milchprodukte braucht es pro Tag nur noch 3 bis 4 dl insgesamt. Kuhmilch als vollwertiges Nahrungsmittel genügt dabei vollkommen. Industriell gefertigte Produkte wie Kindermilch («Juniormilch») bieten keinen Vorteil. Die süssen und oft mit Aromen versetzten Produkte können zu einem Übermass verleiten und den Appetit auf richtige Mahlzeiten mindern.
Sofern Sie ausgewogene und vielseitige Nahrungsmittel zu regelmässigen Mahlzeiten anbieten, brauchen sie sich keine Sorgen zu machen. Ihr Sohn darf aus Ihrem Angebot ohne Druck auswählen, auch wenn er bestimmte Lebensmittel phasenweise auslässt. Zudem ahmen Kinder das Verhalten der Erwachsenen nach: Es ist hilfreich, wenn Sie als Eltern mit Lust Gemüse geniessen, ohne das Kind zu drängen. Lassen Sie ihren Sohn beim Einkaufen und Kochen helfen. Vielleicht möchte er rohe Gemüsestücke probieren? Ermuntern Sie ihn, aber akzeptieren Sie sein Nein – je weniger Aufhebens Sie darum machen, desto eher wird er zum Gemüse in irgendeiner Form finden.
Kinder essen nicht immer gleich viel. Solange Ihr Kind gut zunimmt, wächst und gesund ist, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Wichtig ist, dass Sie selbst ausgewogen kochen und essen und so ein gutes Vorbild sind. Üben Sie keinen Druck aus und vermeiden Sie, das Essen zu einem Stressthema zu machen. Ihr Kind sollte die Essenssituation unbeschwert und entspannt erleben.
Sie bestimmen, was auf den Tisch kommt, und das Kind entscheidet, wie viel es davon essen möchte. Für ältere Kinder könnte eine Regel sein, Unbekanntes zu versuchen oder drei Gerichte auszuwählen, die es nicht essen muss. Grundsätzlich sollten die Komponenten pro Mahlzeit etwa der Handgrösse des Kindes entsprechen. Also 1 Handvoll Gemüse/Früchte, 1 Handvoll Protein (Fleisch, Joghurt/Quark, Käse, Eier, Fisch oder Hülsenfrüchte), 1 bis 2 Handvoll Beilagen (Kartoffeln, Mais, Hirse, Teigwaren, Reis, Ebly, Vollkorn usw.).